Wir spüren es alle: die Inflation treibt die Kosten nach oben. Das gilt natürlich auch für Medikamente, Verbrauchsmaterialien, Raumkosten und Arbeitszeit. Tierärzte rechnen ihre erbrachten Leistungen nach der "Gebührenordnung für Tierärzte" GOT ab. Das ist ein Katalog von vielen Leistungsposten, in dem der 1-fache Satz als Minimum für die tierärztliche Abrechnung festgelegt wird.
Schon seit Jahren wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Abrechnung des einfachen Satzes für eine Tierarztpraxis nicht kostendeckend ist. Zugegebenermaßen glänzen jedoch die wenigsten Tierärzte, wenn es um buchhalterische Fähigkeiten geht und die meisten fühlen sich nicht wohl beim Erstellen einer Rechnung. Nichts desto trotz ist und bleibt eine Tierarztpraxis ein Unternehmen, das das Leben und die Zukunft eines ganzen Teams sichern sollte. Preiserhöhungen lassen sich somit nicht umgehen.
Am 22. November 2022 kommt es jedoch zu einer generellen Erhöhung der GOT - um satte 40 Prozent! Dieser enorme Preissprung zeigt, dass in den letzten Jahren Preisanpassungen seitens der GOT offensichtlich verpasst wurden. In unserer Praxis berechnen wir für die meisten Leistungen den 1,2 bis 2 fachen Satz. Wir können also über den Satz einzelner Posten unsere Preise so anpassen, dass nicht die ganzen 40 Prozent GOT-Erhöhung schlagartig an Sie als Kunden weitergegeben werden.
Was aber jedem klar sein sollte: 3 Jahre alte Kostenvoranschläge sind selbstverständlich nicht mehr aktuell. Das sollte wirklich jedem einleuchten. Preiserhöhungen werden auch in den folgenden Jahr unumgänglich sein. So lange die Inflation voranschreitet, sind wir, genauso wie Sie, ein Teil davon.
Eine große Bitte zum Schluss. Jedes Problem ist lösbar, wenn man offen darüber redet. Wir bemühen uns sehr, Kostenvoranschläge auch einzuhalten. Nicht immer gelingt uns das, aber die Medizin ist, was Vorhersehbarkeit angeht, kein besonders sicheres Pflaster.... Falls Sie finanzielle Grenzen haben, reden Sie bitte offen mit uns! Wenn wir von Anfang an wissen, mit welchem Budget wir arbeiten müssen, können wir dieses für unsere Patienten/Ihre lieben Vierbeiner bestmöglich einsetzen!
Wir wünschen uns also trotz aller Anstehenden Herausforderungen eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen!
Dr. Felicia Spreyer